Auf ein Wort - Philosophische Matinée zu „Schönheit“

15.06.25

Beginn: 10:00 Uhr
Ende: 12:00 Uhr

Schönheit begegnet uns überall – in Gesichtern, Dingen, Kunstwerken, Naturaufnahmen, in Werbung und sozialen Medien. Doch was meinen wir eigentlich, wenn wir etwas „schön“ finden? Ist Schönheit bloß Geschmackssache – oder spiegelt sie tiefere Vorstellungen von Ordnung, Sinn oder Wert?

In der Antike sah Platon in der Schönheit einen sinnlichen Ausdruck des Wahren und Guten. Wer Schönheit erlebt, wird innerlich zur Erkenntnis und vielleicht sogar zur Weisheit hingezogen.
Aristoteles dachte konkreter: Für ihn liegt das Schöne in der Stimmigkeit, der Proportion, der Klarheit, was sich besonders anschaulich in der antiken Skulptur, etwa im Doryphoros von Polyklet oder der Aphrodite von Knidos zeigt.
Kant wiederum verstand Schönheit als freies, interesseloses Urteil, das nicht nützlich, nicht erklärbar, aber mit Anspruch auf Zustimmung ist. Für ihn gibt es die Aussage: „Das ist doch eine schöne Blume.“, denn für ihn sind Beispiele der „Gängelwagen der Urteilskraft“. Schön finden heißt, selbst denken.
Adorno dagegen war skeptisch gegenüber der „reinen“ Schönheit – nach Krieg und Zerstörung müsse sich Kunst im Riss, im Unstimmigen zeigen. Und Foucault sah in Schönheitsidealen Formen von Macht, Disziplin und Anpassung.

Rebekka Reinhard bringt die Frage in unsere Gegenwart: Warum glauben wir, schön sein zu müssen? Sie nennt drei Gründe: Machbarkeit, Angst und Narzissmus. Schönheit wird zur Pflicht. Doch können wir „Schönheit“, was immer auch darunter verstanden wird, jemals erreichen?

Was also macht etwas oder jemanden schön? Nach welchen Maßstäben urteilen wir? Und sehen wir in der Schönheit noch einen Menschen oder nur ein Bild, das gefallen soll?

Kommen Sie vorbei, genießen Sie bei einer Tasse Kaffee oder Tee eine anregende Diskussion über das, was Schönheit für uns heute bedeutet und bedeuten kann. Sie sind willkommen, unabhängig davon, ob Sie aktiv teilnehmen oder einfach nur zuhören möchten.
Wir beginnen um 10:00h. Für eine kleine Verpflegung ist gesorgt. Philosophische Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.

Kontakt für Rückfragen: philopraxis@danielehollick.at, 0676 9491438

Nächste Termine:

* 10.01.2026 Philosophische Soirée mit Lisz Hirn zum Thema "Kinder haben - Kinder wollen - Kinderfrei bleiben: Wie entscheiden wir heute?"

weitere Termine im Herbst 2025 folgen.

Foto: (c) Karin Hackl

Karten erhältlich bei:
Freier Eintritt

Ort: EG Bar,

Barrierefreier Zugang

Veranstalter:

Diskurs & Potpourrigruppe